Das Informatikjahr ist vorbei; die festliche Abschlussveranstaltung fand statt am vergangenen Montag, 18.12., im berliner congress centrum. Ben Becker las eine Kurzgeschichte von Stanislaw Lem “Die Anstalt des Doktor Vliperdius”; er kommt auf die Bühne, spottet vor sich hin, aufgeblasen - mit Hut. Ben Becker liest exzellent. Und ein Blatt nach dem anderen lässt er aus der Hand gleiten und so schweben sie auf die Bühne wie Magnolienblätter.

Foto: Steamtalks

Ben Becker findet sich grandios. In der ersten Reihe sitzt ein Mann und schaut auf sein Handy, vielleicht schreibt er eine SMS, möglicherweise sollte er das auch - Ben Becker unterbricht sich, tritt zwei Schritte zur Seite, entfernt sich vom Mikrofon und sagt voluminös und sonor: “Nun lassen Sie doch mal das Handy! Nicht mal fünf Minuten Zeit für ne Weihnachtsgeschichte”. Er liest weiter und findet sich grandios grossartig. Und natürlich erwartet er das von sich; möglicherweise auch die anderen von ihm.

Aber sein Spott war weder klug noch charmant, seine Zurechtweisung von der Bühne herunter wirkt weder belehrend noch souverän, eher ein wenig peinlich, mehr beleidigt als beleidigend.

Seine Lesung, die war brilliant - und die Kurzgeschichte von Lem sehr lesenswert.

UPDATE: Glück auf! wollte die Bilder bei flickr: Geht doch!

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Eine Antwort zu “Ben Becker liest für Informatiker”
  1. andreas sagt:

    Wo bleibt der Steamtalks-Flickr-Account. Tolle Bilder, die müssen doch geteilt werden!

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